Nach vollständiger Beseitigung aller Brandschäden und dem somit kompletten Neubetrieb feierte die Senioren Kinzigtal diesen schönen Moment mit einem Festakt, zusammen mit vielen Gästen. Unter ihnen waren Thomas Marwein, MdL, Staatssekretär Thorsten Erny, Bürgermeister der Stadt Gengenbach, Nils Schulze, stellvertretender Kreisbrandmeister, Nicole Schlitz, Landesbeauftragte des Bundesverbandes privater Altenpflegeeinrichtungen. Die genannten trugen mit ihren freundlichen und sehr persönlichen Grußworten zum Festakt bei.
Pfarrer Moritz Martiny von der evangelischen Kirche Gengenbach und Pfarrer Erwin Schmidt von der Seelsorgeeinheit Vorderes Kinzigtal trugen mit Bibelwort und Gebeten ebenfalls bei.
Ein Blick zurück:
am 15. Februar letzten Jahres hat ein Heimbewohner der bis dahin völlig unauffällig war, zwei Zimmer im Gartengeschoss unseres Hauses angezündet. Den Hausmeister der sofort löschen wollte, hat er brutal attackiert. Zum Glück gelang es ihm noch den Raum selbstständig zu verlassen. Er wurde von den Pflegekräften erst versorgt und wir sind sehr froh, dass er keine gravierenden Schäden davongetragen hat. Die Feuerwehr wurde sofort alarmiert. Da offenbar Brandbeschleuniger im Spiel waren, nahm der Brand sofort bedrohliche Ausmaße an. Unser Anwesen musste sofort komplett evakuiert werden. In Windeseile gelang es den Mitarbeitern alle Heimbewohner in Sicherheit zu bringen. Gott sei Dank erlitt sonst kein Mensch größeren körperlichen Schaden.
Bei Theaterstücken unterscheidet man zwischen Lustspiel, Drama und Tragödie. Ein Lustspiel war dieses einschneidende Ereignis sicher nicht, aber Gott sei Dank auch keine Tragödie. Wir schwankten also alle ganz knapp an einer Tragödie vorbei. Neben diesen schweren Verwüstungen war das komplette Haus verraucht und musste von einem 20-köpfigen Reinigungsteam über vier Wochen gesäubert werden damit sich keine Rußpartikel in Fenstertüren und Böden einbrennen. Viele Gerätschaften der Heimbewohner wie Fernseher Radiogeräte und Kleidung waren zu entsorgen und neu zu beschaffen. Die medizinischen Geräte und Hilfsmittel sowie die gesamte Büroeinrichtung im Pflegebereich musste ebenfalls erneuert werden.
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Pflege, Betreuung, Hauswirtschaft und Verwaltung waren die Helden des Tages. Sie hatten die Lage sofort erkannt und alle Bewohnerinnen und Bewohner in Windeseile evakuiert. Es war eine große Herausforderung, die Bewohnerinnen und Bewohner zu überzeugen, dass es wirklich brennt und sie ganz schnell das Haus verlassen müssen. Die Feuerwehr war sehr schnell zur Stelle. Einige Feuerwehrmänner kümmerten sich darum, das Feuer unter Kontrolle zu bringen, die anderen halfen, unsere Senioren von der Feuertreppe in den Hof zur Sammelstelle zu bringen. Unsere Nachbarn brachten Decken, um unsere Bewohner vor dem Auskühlen zu schützen. Wir hatten großes Glück, dass alle Schutzengel zur rechten Zeit in Gengenbach auf dem Abtsberg waren!
Im Haus Bethanien organisierte unterdessen Heimleiterin Ulrike Roth, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner dort Unterschlupf finden konnten. Dort kamen dann auch die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des DRK und der Malteser zum Einsatz. Sie kümmerten sich liebevoll um die älteren Menschen.
Hier unten in der Seniorenresidenz Kinzigtal war schnell klar, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner an diesem Tag nicht mehr in die Seniorenresidenz zurückkehren konnten.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an unsere Kolleginnen und Kollegen, die ohne jegliche Vorbedingungen unsere Bewohnerinnen und Bewohner aufgenommen haben. Wir sehen das nicht als eine Selbstverständlichkeit an, sondern sind Ihnen sehr dankbar.
Wir hatten an diesem 15. Februar 2023 das Haus komplett belegt, d. h. 80 Senioren mussten an diesem Tag in andere Heime untergebracht werden. Das war für die Organisatoren ein Kraftakt aber auch für Ulrike Roth, die Heimleiterin vom Haus Bethanien. Sie und ihre Mitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun, unsere Bewohner während der Wartezeit zu versorgen. Wir glauben, wir haben die Küche ganz schön herausgefordert – plötzlich 80 Senioren zusätzlich und dazu die ganzen Helfer zu verköstigen. Aber es war super – wir wurden bestens versorgt.
Auch unsere Küche war vom Brand getroffen – wir konnten unsere Essen auf Rädern Kunden nicht mehr versorgen. Zum Glück hat sich Heimleiter Marco Porto und das Küchenteam des Pflegeheims Fußbach bereiterklärt, zusätzlich zwischen 80 und 90 Essen zu kochen. Wir mussten nur das Geschirr bringen und unsere Fahrer haben die frisch gekochten Mahlzeiten von Fußbach geholt – so war die Versorgung gesichert.
Von der Evakuierung über die Versorgung in den einzelnen Pflegeeinrichtungen bis hin zur Rückkehr in die Seniorenresidenz Kinzigtal im April 2023 wussten wir unsere Bewohnerinnen und Bewohner gut versorgt und in besten Händen. Und dafür sagen wir allen Beteiligten herzlich Dankeschön.
Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war das vergangene Jahr bis heute eine aufregende und herausfordernde Zeit, die durch viel Arbeit und Improvisation geprägt war. Dafür ein dickes Lob und ein herzliches Dankeschön. Die Seniorenresidenz Kinzigtal stünde heute nicht hier ohne deren Engagement und Leistungsbereitschaft.